Von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter wächst unser aktiver Wortschatz stetig auf etwa 20.000 Wörter, die wir nach bestimmten Regeln zu unendlich vielen sprachlichen Ausdrücken verknüpfen. Da Sätze oberflächlich betrachtet eine Aneinanderreihung von Wörtern sind, ähnlich der Abfolge motorischer Handlungen, wurde vermutet, dass die Verarbeitung von Sprache und Handlungen eine gemeinsame kognitive Grundlage in Form überlappender neuronaler Ressourcen hat. Unsere Arbeit stellt diese Parallelität sowohl auf formaler als auch auf neuroanatomischer Ebene in Frage und zeigt stattdessen die Unabhängigkeit von Sprach- und Handlungsverarbeitung auf.